Versorgungssituation

Sehr geehrte Geschäftspartner,

unter anderem durch die Energiekrise ist bei verschiedenen Produkten die Versorgungslage angespannt bis nicht lieferbar. Besonders betroffen sind Salzsäure, Natronlauge, Eisen-III-chlorid-Lösung und Salztabletten. Salzsäure ist praktisch nicht mehr verfügbar.
Nachfolgend haben wir Ihnen Informationen unserer Lieferanten zusammengefasst.

Informationsschreiben zur Produktverfügbarkeit Salzsäure

Sehr geehrte Geschäftspartner,

es ist nicht ganz leicht, aus all den öffentlich zugänglichen Quellen, sich ein Gesamtbild bezüglich der Verfügbarkeitssituation einzelner Chemikalien zu verschaffen. Aus diesem Grunde geben wir Ihnen hiermit gerne einen Einblick über die aktuelle Lage bei der Salzsäure in Deutschland und Europa.
Die Schwierigkeiten auf dem Weltmarkt in Bezug auf Rohstoffe, Lieferfähigkeiten von Produzenten, explodieren Preisen in der Energie und Gasversorgung sowie allgemeiner Verknappung von Gütern auch im alltäglichen Bereich, hat jeder von Ihnen in den letzten Monaten mitbekommen.
Bei dem Produkt Salzsäure handelt es sich in erster Linie um ein „Koppelprodukt“ oder auch „Sekundärprodukt“. Der Großteil der Salzsäure-Mengen findet bei der Primärproduktion von MDI/TDI statt. Dies sind Produkte die hautsächlich in dem Bereich der Kunststoffindustrie Einsatz finden. Da es auch hier zu extremen Absatzeinbrüchen gekommen ist und laut Prognose vorerst weiter so sein wird, ist folglich die Koppelproduktion „Salzsäure“ ebenfalls davon stark betroffen.

Bei den beiden größten Produzenten sieht die Situation wie folgt aus:
Die BASF hat nun das vierte Halbjahr in Folge angekündigt, für den freien Markt keine freie Salzsäure zur Verfügung zu haben.
Die Covestro Deutschland AG berichtet über eine toxische Mischung, bestehend aus Minderlast bei der Primärproduktion, allgemeinen technischen Störungen, Problemen bei der Beschaffung von Ersatzteilen, Störung der Transportlogistik durch Niedrig-Wasser des Rheins, sowie Hindernissen beim Bahntransport.

Bisher konnten wir diese Situation händeln, ohne das es Auswirkungen auf unsere Kunden hatte. Dann hat Covestro für die einzige noch laufende Anlage Force Majeure (höhere Gewalt) gemeldet. Es gibt bedeutende Schäden an der Anlage die behoben werden müssen. Nicht alle Ersatzteile sind sofort verfügbar. Es wird mit einem Ausfall bzw. massiven Einschränkungen bis mind. Ende November gerechnet, eine Verländerung ist nicht ausgeschlossen.
Bitte prüfen Sie, ob Sie als Ersatz andere Produkte wie z.B. Schwefelsäure 37 % (Akkusäure 1,28) einsetzen können (auch andere Konzentrationen sind möglich). Bisher gibt es hier eine stabilere Versorgung.

Eisen-III-chlorid-Lsg. 40 %

Hängt direkt mit der Produktion Salzsäure zusammen und daher auch äußerst knapp bzw. nicht verfügbar.

Natronlauge
Ist auch ein Koppelprodukt der Salzsäure. Weiterhin hat ein bedeutender Lieferant seine Produktion um 15 % gedrosselt. Ab 01.10.22 wird die Drosselung 35 % betragen. Hintergrund sind die hohen Energiekosten und damit verbundene Absatzrückgänge.

Salztabletten
Hersteller haben ihre Produktion z.Teil deutlich runtergefahren. Der gravierende Salzmangel in Europa und die Tatsache das mehrere Hersteller Verdampfer abgestellt haben, führt zu längeren Produktionszeiten.
Aktuell ist der Auftragsbestand bei den Produzenten so groß, dass die Herstellung der Salztabletten die heutige Produktionskapazität voll auslastet. Das führt dazu, das Auslieferungen immer wieder verschoben werden müssen.

Soweit es in unserem Einflußbereich liegt, werden wir alles tun, um die Auswirkungen auf Ihr Unternehmen so gering wie möglich zu halten.

Mit freundlichen Grüßen
HANKE + SEIDEL